4. Motorradtour der Sängervereinigung 1866 Essen-Burgaltendorf

Es ist wieder mal soweit, Samstag der 26.April 2008, 8.00 Uhr, Marktplatz in Burgaltendorf.

Die ersten Motorräder nebst Fahrer und Sozias treffen ein. Die Sonne scheint und es verspricht ein toller Tag zum Motorradfahren zu werden.7 Motorräder, ein Gespann, 5 aktive Sänger zum Teil mit Ehefrauen und befreundete Biker /-innen sind eingetroffen. Zusammen sind es 12 Personen. Ein 13. stösst später noch hinzu. Nach kurzen „Hallo!“ und „Wie geht`s?“ fährt die Gruppe los. Aber wohin? Das Ziel war vorher keinem bekannt, außer einem!Abfahrt03

Es geht über Kupferdreh, Haan, Köln, Leverkusen, nach Euskirchen, in die Eifel.

Erster Halt ist das “Cafe Poth” in Gemünd zum Kräftesammeln. Pünktlich um 10.30 Uhr treffen wir dort ein. Der Frühstückstisch ist für uns schon gedeckt. Alle nehmen dort einen Platz ein und der „obligatorische“ Rosinenstuten wird für alle von Edgar bestellt, einfach lecker!Cafe

Nach den ersten Benzingesprächen kommt die Gruppe sich näher. Unser 13. Teilnehmer, Jürgen, ist inzwischen auch dabei. Punkt 11.15 Uhr geht die Fahrt weiter.

 

Nächster Halt ist die ehem. Ordensburg „Vogelsang“ im Naturpark Eifel.12.00 Uhr beginnt die „Hangführung“ (wer diese wohl gebucht hat!). Alle Teilnehmer freuen sich über den kleinen Spaziergang am Hang!Hangführung02

 Die Führung dauert 1 ½ Stunden. Wir erhalten eine kurze Einführung zum Thema „Naturpark Eifel“ und werden dann sehr ausführlich über die ehem. NSDAP Ausbildungsstätte aufgeklärt. Wir erkunden das Gelände mit den ehem. Unterkünften der „Junker“. Im Verlauf der Gespräche werden die Fragen immer weiter zum Thema Ausbildung der Junker und das warum vertieft. Michael stellt einige sehr nachdenkliche Fragen über die Jungen Kerle von damals. Unterkunft

Wir erfahren, wie die Männer ausgesucht wurden. „Grips“ war nicht zwingend erforderlich, nur echte Kerle sollten sie sein, d.h. gesund, sportlich, Mitglied der NSDAP mussten sie sein (Parteizugehörigkeit vor 1933 zwingend erforderlich) und auch der Wehrdienst musste abgeleistet worden sein. Sie waren zwischen 25 und 30 Jahre alt, verheiratet, konfessionslos (oder mussten aus der Kirche ausgetreten) und keine Brillenträger (keine körperliche Handykap).

Die Junker wurden in Vogelsang im Bereich Geowirtschaft und „Menschenkunde“ ausgebildet. Auch einen Flugschein sollten sie hier erwerben. Die Ausbildung begann 1937 und wurde mit Kriegsbeginn 1939 vorzeitig beendet. Von den ca. 500 Junkern sind nicht viele aus dem Krieg zurückgekehrt. Die wenigen Überlebenden sollen sich noch bis in die 90. Jahre jährlich getroffen haben.

Wir verlassen die Unterkünfte und gehen Bergab zum Sportplatz. Von hier unten aus gesehen thront die “Burg“ allmächtig über uns. Die Junker sahen täglich von Exazierplatz nach oben zum Ziel all ihres Strebens, nämlich der perfekte Parteigenosse zu werden. Die Zukunftspläne von Vogelsang beinhalteten den Ausbau der Anlage mit dem Haus der Wissenschaft, einem Erholungsheim sowie einem gigantischen Sportplatz. Das Ausmaß der Ausbaupläne macht sprachlos über soviel „Wahnsinn“. Man hatte vor eine Halle zu bauen, die höher sein sollte als der Kölner Dom. Das Haus der Wissenschaft sollte den Dom (somit die Kirche) in den Schatten stellen.gepl. Zukunft

Nach einem kurzen Blick ins Schwimmbad und auf die Wandmalerei, die an griechische Athleten erinnert, ging es weiter bergauf durch die Anlage! Dass hat Heinz wohl seine Sohle gekostet! Eine „Thing- Feierstätte“ wurde erklärt (alle schauten dabei Thomas etwas merkwürdig an) und der Fackelträger waren der Abschluss dieser Führung.

Bad
Nach 2 Stunden verließen wir Vogelsang mit vielen neuen Eindrücken, nachdenklich über diesen Teil der deutschen Geschichte.                

Weiter ging es mit dem Motorräder durch die Eifel. Die Kurven wurden immer enger und die Anzahl erhöhte sich. Es ging durch Wälder, an Seen vorbei und Bergauf und Bergab.
Eifel pur

Nach einer Stunde war unser nächstes Ziel, das Hotel Perlenau, erreicht.

Man hatte für uns dort einen feinen Tisch dekoriert aber wir bevorzugten einen ungezwungenen Platz auf der gemütlichen Sonnenterrasse. Hier wurden wir von einer netten Kellnerin mit Monschauer Dialekt und heimischen Essen verwöhnt.Mittagspause

Wohl genährt und ausgeruht ging es weiter.

 

 

 

Die Zahl der Kurven und „Blitzanlagen“ nahm zu. Die Eifel erwies sich als ideales Motorradgebiet. Unser nächster Halt war die Besichtigung vom Radioteleskop. Nur der Willi wollte nicht mehr mit uns laufen, hatte wohl Angst seine Schuhsohlen zu verlieren? Wenige Metern vom Parkplatz entfernt konnten wir uns an einem Kiosk mit Kaffee und Eis belohnen.

Raditeleskop03Lächerliche 800m waren es zum Radioteleskop. Na ja, die 150m bis zu Fuße der Anlage musste jemand verschwiegen haben Aber der Blick zum blauen Himmel, wo sich eine 100m große weiße Scheibe drehte, war sehr beeindruckend. Wie klein ist doch der Mensch. Bei Rolf-Peter zeigten sich die ersten Schweißperlen auf der Stirn. Den Frauen machte der Spaziergang nichts aus und unterhielten sich angeregt auf einer Bank sitzend. 

 

Technische Daten:

Seit 1972 in Betrieb

(Max-Plank-Institut für Radioastronomie)

Reflektordurchmesser 100m (Oberfläche 7850m²)

Gewicht. 3200 Tonnen,

 

 

Es wurde langsam Zeit, uns auf dem Heimweg zu machen. Noch einmal kurz nachtanken, das Motorrad natürlich, und dann ab nach Hause. Wir beschlossen uns auf einen Abschlusskaffee beim Motorradtreff „Cafe Hubraum“ zu treffen. Wir verabschiedeten Jürgen, der ab Köln seinen Weg nach Hause suchte.Cafe Hubraum

Nach dem Kaffee und einer kleinen Besprechung unser Tour 2009 fuhren wir nach Hause.

 

 

 

 

 

An diese Fahrt haben Teilgenommen vom Chor:

Heinz, Michael, Michael, Johannes und Thomas mit Monika. Leider waren wir stimmlich zum Singen nicht optimal besetzt.

Als Freunde des Chores fuhren mit: Willi und Hilde, Rolf-Peter und Inge, Edgar und Marianne und Jürgen.

 

Bis zur 5. Motorradtour im Jahr 2009.

 

Euer Thomas